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10. Fürst von Wrede Rallye des MSC Jura

April 12th, 2012 · Keine Kommentare

Während bei den Streckenposten im letzten Jahr kurze Hosen, T-Shirt und Sonnencreme zur Ausstattung gehörten, waren heuer lange Unterhosen, dicke Jacken und Wollmützen angesagt. Ein eisiger Wind wehte über die Ausläufer der Fränkischen Alb. Petrus hätte der Jubiläumsrallye des MSC Jura ruhig etwas freundlicher gesinnt sein können.

105 Vornennungen gingen ein, und 97 Teams fuhren dann letztendlich über die Startrampe vor der wunderschönen Kulisse des Ellinger Schlosses. Als zweiter Lauf zur mittlerweile sehr begehrten, wie auch attraktiven Rallyemeisterschaft des Deutschen NAVC wurde die 10. Fürst von Wrede Rallye gewertet. Auf vier Wertungsprüfungen (WP), die jeweils zweimal gefahren wurden, standen insgesamt knapp 50 Bestzeitkilometer an. Unterbrochen wurden die acht Bestzeitprüfungen in der Mitte durch eine Servicepause im Rallyezentrum Stopfenheim.

Die Entscheidung um den Gesamtsieg sollte auch dieses Jahr in der ab 2011 neu geschaffenen Gruppe 3 fallen. Die Elite der Rallyeautos, allradgetrieben und jenseits von 200 PS, tummeln sich in dieser Expertenklasse.

Eric Karlsson mit Beifahrer Thomas Juchmes wollten unbedingt ihren Gesamtsieg aus dem Jahre 2010 wiederholen, da sie letztes Jahr aufgrund eines Problems in der ersten WP in’s hintere Mittelfeld durchgereicht wurde. Sie gaben auch das Tempo an, fuhren auf den ersten sechs WP’s fünf Bestzeiten, und führten das Feld bis zu diesem Zeitpunkt souverän mit 25 Sekunden Vorsprung an. Doch in WP 7 schlug der Defektteufel zu. Mit einem Elektrikproblem mussten sie den Audi TTS in der vorletzten Prüfungen abstellen. Damit war der Weg frei für den Schweizer Urs Hunziker mit Melanie Wahl auf dem heißen Sitz. Er markierte mit seinem Subaru Imprezza die verbliebenen drei Bestzeiten und verwies die letztjährigen Gesamtsieger Reinhard Honke und Benjamin Sauerborn mit dem Ford Escort Cosworth auf Platz 2 in Klasse, Gruppe und Gesamt.

Recht munter ging es in der Gruppe 2 (verbesserte Fahrzeuge der Klassen 6 bis 10) zu. Fünf verschiedene Besatzungen aus drei unterschiedlichen Klassen teilten sich die acht Bestzeiten der Gruppe 2. Wobei das Team Marcus Ederer und Anita Winnik vom MSC Mamming mit drei Bestzeiten den Löwenanteil kassierten. Vor der letzten Prüfung führten sie mit ihrem BMW und fünf Sekunden Vorsprung die Klasse 10 und die Gruppe 2 an. Doch in dieser letzten WP stemmte sich Markus Daffner mit Beifahrer Markus Wegener vom MSF Piegendorf mit aller Gewalt gegen den ersten Verliererplatz. Sie ließen den BMW M3 über die gut fünf Kilometer der WP Hohenang II fliegen und konnten auf die Führenden die fünf Sekunden Rückstand fast eliminieren. Aber es reichte dennoch nicht ganz. Nach einer Gesamtfahrzeit von einer knappen halben Stunde mussten sie sich am Ende den Markenkollegen aus Mamming mit der Winzigkeit von 7/10 Sekunden geschlagen geben. Somit ging Platz 1 in Klasse 10 und der Sieg der mit 57 Teilnehmern besetzten Gruppe 2 an Marcus Ederer und Anita Winnik vom MSC Mamming. Die mit 31 Startern am stärksten besetzte Klasse 9 der verbesserten Zweiliterautos wurde sichere Beute von Thomas und Melanie Schultz von der RG Gas auf einem Opel Kadett D. Neben dem Klassensieg konnten sie in WP 3 auch noch eine Gruppenbestzeit für sich verbuchen.

Bei den Serienfahrzeugen der Gruppe 1 (Klassen 1 bis 5) waren die Fronten wesentlich schneller geklärt. Bis zur Servicepause nach WP 4 teilten sich Wolf-Peter Leisering und Thomas Heider zwar noch brüderlich die Bestzeiten (Heider WP 1 + 3, Leisering WP 2 + 4), aber nach dem Service sorgten die beiden Dingolfinger Wolf-Peter Leisering und Michael Hoffmann mit ihrem Dickschiff BMW 540 i für eindeutige Verhältnisse und markierten klare Gruppenbestzeiten auf den zweiten vier Prüfungen. Mit einem respektablen Vorsprung von 50 Sekunden setzten sie sich an die Spitze der Klasse 5 (Serienfahrzeuge über 2000 ccm) und der Gruppe 1. Thomas Heider und Hans-Josef Zuckermeier, die mit ihrem VW Golf für den AC Gunzenhausen an den Start gingen mussten in der Gruppenwertung mit Platz 2 vorlieb nehmen, gewannen aber die mit 15 Startern sehr gut besetzte Zweiliterklasse der Serienmäßigen (Klasse 4).

Mit diesem gewaltigen Starterfeld stößt der veranstaltende MSC Jura nun so langsam an seine Grenzen. Auch wenn es keine großen Unterbrechungen waren, aber durch Unfälle und Ausrutscher kann bei einer Rallye der Zeitplan doch etwas in’s Wanken geraten. Es wäre schade, wenn man zugunsten immer größerer Teilnehmerzahlen, aus Zeitgründen nicht mehr alle Prüfungen zu Ende fahren kann. Die hinteren Startnummern fuhren ihre letzten WP’s bereits bei Dunkelheit. Doch als um 23:30 Uhr mit der Siegerehrung begonnen wurde, waren in der proppenvollen Speditionshalle Fischl im Rallyezentrum Stopfenheim alle Anwesenden wieder bester Laune. Die Organisation der Rallye, und überhaupt die komplette Veranstaltung an sich wurde von den Teilnehmern mit sehr viel Applaus bedacht. Zum 10jährigen Jubiläum erhielt der MSC Jura neben einem Wimpel des Taunus Racing Teams auch eine sehr emotionale Laudatio eines überaus begeisterten Teilnehmers.

Bericht und Fotos: JV

Tags: Allgemein

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